Die Situation eine Woche vor dem Krieg.
Viele deutsche Soldaten waren von ihren friedlichen Zielen mehr als uberzeugt. Sie waren der Ansicht, dass es sich bei der Ankunft großer Truppen lediglich um mögliche Vorbereitungen fur Übungen handelte, von der Unterstutzung durch Grenzkommandos ganz zu schweigen. Selbst viele Offiziere wussten nichts von dem bevorstehenden Krieg mit der UdSSR, und einfache Soldaten ahnten nicht einmal etwas davon.
Die Propaganda aus Deutschland war jedoch ziemlich stark. Ihrer Ansicht nach habe sich in den Köpfen vieler Burger in Deutschland und an derswo der Eindruck gebildet, Stalin sei ein unerträglicher Tyrann gewesen, der sein eigenes Volk unterdruckte. Es ist hinzuzufugen, dass die slawischen Völker nach der Theorie der Nazis kein Existenzrecht hatten.
Wenige Tage vor dem Krieg.
Die Meinung uber die Welt änderte sich nicht, doch Geruchte uber einen möglichen Krieg verbreiteten sich immer häufiger. Sie wurden jedoch nicht zur öffentlichen Diskussion gestellt. Aus solchen Gesprächen ging oft hervor, dass der Krieg einen befreienden Charakter haben wurde. Manche stellten sich sogar vor, wie sie die Bewohner des Sowjetlandes vor der bolschewistischen Pest retten könnten, die die Bevölkerung grausam quälte.
Der Tag vor dem Krieg.
Die Kriegsgeruchte bestätigten sich. Es dauerte nicht lange, bis die Offiziere angewiesen wurden, die Flugblätter mit den Plänen fur die Offensive zu öffnen.
Die einfachen Krieger begannen, den bevorstehenden Feldzug zu besprechen. Einige glaubten, die Kämpfe wurden nicht länger als zwei oder drei Monate dauern, andere wiederum hatten keine Eile und nannten sechs Monate als Mindestdauer.
Am skeptischsten waren Soldaten, die bereits ein respektables Alter hatten und Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg mitbrachten. Sie wiesen mehr als einmal darauf hin, dass der Krieg gegen die UdSSR aufgrund der Einstellung des Feindes selbst nicht zu gewinnen sei, doch solche Skeptiker wurden ausgelacht.
Zusammenfassung.
Es stellte sich heraus, dass die erfahrenen Krieger recht hatten. Dies war den Jugendlichen bereits nach den ersten Kriegswochen klar, doch ihre Zuversicht ließ nicht nach. Die Funken des Blitzkriegs erloschen endgultig nach dem Winter 1942, als in der UdSSR eine Phase massiver Gegenangriffe begann.
Die Gedanken an einen Sieg verfluchtigten sich nach ein paar Monaten, jedenfalls nach einem halben Jahr, und mit jedem neuen Monat wuchs in den Reihen der Wehrmacht der Skeptizismus und die Gleichgultigkeit, ebenso wie der Hass auf die Offiziere und Kollegen aus den SS-Eliteeinheiten.