60 historische Fotografien dokumentieren den Alltag der Hitlerjugend in den 1930er Jahren
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In der Nacht des 30. Januar 1933 feierten die Nazis in Berlin die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler mit großen Fackelzügen. Unter den Kolonnen, die unter den wachsamen Blicken Hitlers und des betagten deutschen Präsidenten Paul von Hindenburg vorbeizogen, befanden sich auch Einheiten der Hitlerjugend.
Innerhalb von zwei Monaten erlangte Hitler durch das vom nationalsozialistischen Reichstag verabschiedete Ermächtigungsgesetz diktatorische Machtbefugnisse. Hitlers Machtergreifung bedeutete, dass die Hitlerjugend und alle anderen Nazi-Organisationen nun die offizielle Staatsgewalt auf ihrer Seite hatten. Sofort begann die Zeit der nationalsozialistischen Gleichschaltung , in deren Verlauf alle deutschen Institutionen und Organisationen entweder nazifiziert oder aufgelöst wurden. Hitlerjugendführer Baldur von Schirach versuchte nun, alle 400 anderen konkurrierenden Jugendorganisationen, ob groß oder klein, in ganz Deutschland zu eliminieren. Am 3. April 1933 schickte Schirach fünfzig Hitlerjugendliche in die Berliner Büros des Reichsausschusses Deutscher Jugendverbände, einer Organisation, die fast sechs Millionen deutsche Kinder vertrat und eine große Bandbreite an Jugendprogrammen durchführte. Den Mitarbeitern im Gebäude wurde befohlen, weiter zu arbeiten, und man teilte ihnen lediglich mit, dass sie nun der Autorität der Hitlerjugend unterstellt seien. Damit war die Mehrheit der deutschen Jugendorganisationen sofort Schirachs Kontrolle unterstellt. Viele Führer der konservativen und nationalistischen Jugendgruppen schlossen sich freiwillig der Hitlerjugend an. Andere, wie die kommunistischen und jüdischen Jugendorganisationen, wurden rasch aufgelöst. Verschiedene protestantische Gruppen wurden von den Nazis zum Beitritt gedrängt und gaben bald nach. Auch die Büros der Sozialistischen Arbeiterjugend wurden durchsucht. Andere Gruppen wurden auf Anordnung der Polizei und der Nazi-Sturmtruppen unter dem Vorwand, sie seien ein „Erreger öffentlichen Ärgernisses“, daran gehindert, Versammlungen abzuhalten. Innerhalb weniger Monate verschwanden die meisten der konkurrierenden politischen und religiösen Jugendorganisationen in Deutschland. Der einzige große Widerstand blieb die Katholische Jugendorganisation, was zum Teil dem internationalen Einfluss der Kirche und einem zwischen dem Vatikan und Hitlers Regierung unterzeichneten Abkommen (Konkordat) zum Schutz der katholischen Institutionen in Deutschland zu verdanken war. In katholischen Teilen Deutschlands konnte man bei der Sonntagsmesse noch hochrangige Nazis finden, zusammen mit Gruppen von Hitlerjungen in Uniform und Hitlerjungen, die am Altar dienten und ihre Uniformen unter den Messdienergewändern trugen. Am 17. Juni 1933 beförderte Hitler Schirach zum Jugendführer des Deutschen Reiches . Schirach war nun nur noch Hitler gegenüber verantwortlich, und alle Jugendaktivitäten in Deutschland wurden Schirachs alleinigem Kommando unterstellt. Im Juli löste Schirach den alten Reichsausschuss Deutscher Jugendverbände auf, da dieser keinen Zweck mehr erfüllte.
Mitglieder der Hitlerjugend geben auf ihren Fahrrädern in der Nähe von Berlin, Deutschland, 1932, den Parteigruß der NSDAP.
Mitglieder der Hitlerjugend im Marsch, Potsdam, Deutschland, 1932.
Mitglieder der Hitlerjugend erhalten Rationen in einem Lager in der Nähe von Potsdam, Deutschland, 1932.
Mitglieder der Hitlerjugend spielen Tauziehen, während sie Helme und Gasmasken aufsetzen, 1933.
Eine Hitlerjugend-Kapelle macht eine Pause in der Nähe des Lustgartens, Berlin, 1. Mai 1933.
Treffen der Hitlerjugend im Stadion Grunewald, Berlin, Deutschland, Juni 1933.
Hitler Youth gathering at Lustgarten, Berlin, Germany, 19 Aug 1933.
Deutsche Kinder paradieren in einem Berliner Stadion, Deutschland, September 1933
Mitglieder der Hitlerjugend auf einer Reise nach Tianjin, China, Oktober 1933.
Eine Gruppe Hitlerjugendlicher, Datum unbekannt.
Einweisung eines Hitlerjungen in einem Segelflugzeug, Datum unbekannt.
Mitglieder der Hitlerjugend in einer Segelflugschule, Deutschland, Datum unbekannt.