Zwischen 1943 und 1944 erlebte die deutsche Infanterie eine dramatische Entwicklung im Kampf gegen zunehmend starke alliierte Panzerverbände. Insbesondere der Panzerschreck – offiziell Raketenpanzerbuchse 54 (RPzB 54) – wurde dabei zu einer Schlusselwaffe fur die Fußsoldaten an Ost‑ und Westfront.
Auf der Ostfront, nach der verheerenden Niederlage in Stalingrad, versuchte die Wehrmacht im Sommer 1943 mit dem neuen Panzerschreck den sowjetischen T‑34‑Verbänden entgegenzutreten. Die RPzB 54 verschoss eine 88 mm große Hohlladung mit einem Gefechtskopf von knapp einem Kilogramm Sprengstoff und erreichte eine effektive Reichweite von rund 150 Metern. In den Schlachten um Kursk erwiesen sich speziell geschulte Panzerschreck-Teams als gefährliche Gegner: Dank ihres Geschossaufbaus konnten sie die Seiten- und Heckpanzerungen sowjetischer Kampfwagen durchschlagen und so entscheidend zur Abwehr beitragen.
Zur selben Zeit wurde der Panzerschreck an der Westfront eingefuhrt, um im bald folgenden Ardennen‑Gefecht und ab Juni 1944 in der Normandie den britischen Churchill-, amerikanischen Sherman- und später britischen Challenger-Panzern Paroli zu bieten. Deutsche Infanterieeinheiten der Marine‑, Fallschirm‑ und Panzergrenadierdivisionen erhielten in kurzer Ausbildung Sprengstoff‑ und Handhabungstraining. Besonders in enger Gefechtsentfernung, etwa beim Häuserkampf um Caen oder in den Wäldern der Ardennen, konnten Panzerschreck‑Teams Panzeraufmärsche blockieren und so vorubergehend den Vormarsch der Alliierten stoppen.
Der Panzerschreck wurde jedoch nicht ohne Risiko eingesetzt: Die Raketenantriebsflamme machte das Abfeuern zu einem lauten, grellen Ereignis, das den Schutzen selbst verriet und zu Gegenfeuer einlud. Dennoch stellte die Waffe einen wichtigen Schritt in der Infanteriebewaffnung dar und bleibt bis heute ein Beispiel fur den improvisierten Kampf gegen uberlegene gepanzerte Kräfte.
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