1939 gab es in Großbritannien nur zwei Kriegsgefangenenlager. Bei Kriegsende waren es uber 600. Jedes Lager erhielt eine Nummer und bestand entweder aus einem stillgelegten Gebäude – einer Fabrik, einem College, einem Hotel usw. – oder aus einem speziell errichteten Gebäude, einer sogenannten Nissenhutte. Die
Genfer Konvention besagte, dass Kriegsgefangene während ihrer Gefangenschaft nicht zur Arbeit gezwungen werden durften. Viele deutsche Kriegsgefangene entschieden sich jedoch fur die Arbeit, anstatt untätig im Lager herumzusitzen. Diejenigen, die sich entschieden, arbeiteten auf dem Bauernhof – bei der Ernte, beim Ausheben von Gräben oder Reparieren von Zäunen – oder im Baugewerbe – beim Wiederaufbau von durch Bomben beschädigten Häusern oder bei der Beseitigung von Bombenschäden. Es gab auch Aktivitäten innerhalb des Lagers wie Vorträge, Konzerte, Englischunterricht, Fußball und andere Sportarten. Das Angebot dieser alternativen Aktivitäten variierte von Lager zu Lager. Deutsche Kriegsgefangene erhielten die gleiche Verpflegungsration wie britische Soldaten und hatten Zugang zu medizinischer Versorgung. Obwohl sie relativ gut versorgt wurden, litten viele deutsche Kriegsgefangene psychisch. Sie hatten keine Informationen uber ihre Familien, den Zustand ihres Landes oder wann sie entlassen wurden. Nach Kriegsende wurden die Gefangenen einem Umerziehungsprogramm unterzogen, das sie auf das Leben im neuen Deutschland vorbereiten sollte. Die Gefangenen wurden auch hinsichtlich ihrer anhaltenden Loyalität gegenuber den Nazi-Idealen beurteilt. Diejenigen, die weiterhin Loyalität zeigten, blieben in Gefangenschaft. Die ersten deutschen Kriegsgefangenen kehrten 1946 in ihre Heimat zuruck, die letzten 1949.
|
Deutsche Kriegsgefangene im Lager Glen Mill, Oldham, am Heiligabend 1940. |
|
Deutsche Kriegsgefangene sitzen 1945 in einem Kriegsgefangenenlager irgendwo in Großbritannien an Tischen und lesen Bucher, Zeitschriften und Zeitungen in einer Nissenhutte, die als Lesesaal genutzt wird. Die Wände der Hutte sind mit Fotografien und Wandgemälden bedeckt. |
|
Deutsche Kriegsgefangene untersuchen ein Modell eines Umsiedlungsprojekts, das sie fur eine Ausstellung uber deutsche Unterkunfte in einem Kriegsgefangenenlager irgendwo in Großbritannien im Jahr 1945 geplant und gebaut haben. |
.jpg) |
Eine allgemeine Ansicht einer Gruppe von Nissenhutten zwischen Bäumen in einem deutschen Kriegsgefangenenlager irgendwo in Großbritannien. Mehrere Kriegsgefangene gehen an den Hutten vorbei, 1945. |
|
Ein deutscher Kriegsgefangener liest 1945 in der Nissenhutte, die als Leseraum eines Kriegsgefangenenlagers in Großbritannien diente, Zeitung. Hinter ihm sind mehrere andere Männer zu sehen. Die Wände der Hutte sind mit Fotografien und Wandmalereien geschmuckt. |
|
Oberstleutnant Faulk spricht 1945 zu deutschen Kriegsgefangenen in ihrer Erholungshutte in einem Kriegsgefangenenlager irgendwo in Großbritannien. |
|
Zwei deutsche Kriegsgefangene lesen 1945 in der Nissenhutte, die als Leseraum in einem Kriegsgefangenenlager irgendwo in Großbritannien diente, Zeitung. Die Wände der Hutte sind mit Fotografien, Wandgemälden und Titelbildern von Zeitschriften wie „Picture Post“ geschmuckt. |
|
Ein deutscher Kriegsgefangener dirigiert den Kriegsgefangenenchor in der Erholungshutte eines Kriegsgefangenenlagers irgendwo in Großbritannien im Jahr 1945. Die Hutte scheint weihnachtlich geschmuckt zu sein: An den Balken der Hutte hängen verstreut kleine Tannenzweige. |
|
Deutsche Kriegsgefangene betrachten Ausstellungsstucke in der Informationshutte eines Kriegsgefangenenlagers irgendwo in Großbritannien, 1945. Der Mann, der der Kamera am nächsten steht, betrachtet eine Tafel, die die Vorteile des englischen parlamentarischen Systems erklärt. Ein Teil der gewölbten Decke der Nissenhutte, in der diese Ausstellung untergebracht ist, ist mit Wandmalereien verziert. |
|
Eine Gruppe deutscher Kriegsgefangener sitzt lesend am Innenrand eines Rundzelts in einem Kriegsgefangenenlager irgendwo in Großbritannien im Jahr 1945. Die große Mittelstange, die das Zelt trägt, ist deutlich zu erkennen. |
|
Deutsche Kriegsgefangene ernten Steckruben auf einem Feld in der Nähe ihres Kriegsgefangenenlagers irgendwo in Großbritannien, 1945. Auf dem Feld sind auch zwei Pferde zu sehen. |
|
Deutsche Kriegsgefangene reparieren 1945 in ihrem Kriegsgefangenenlager irgendwo in Großbritannien Stiefel und Schuhe. Sie arbeiten in einer Nissenhutte, die als Schusterwerkstatt genutzt wird. An der Ruckwand der Hutte ist ein Wandgemälde gemalt. |
|
Deutsche Kriegsgefangene werden 1945 von deutschen Ärzten in der „Station“ des Lagerlazaretts eines Kriegsgefangenenlagers irgendwo in Großbritannien untersucht, während sie in ihren Betten sitzen. Ein Tannenkranz hängt von der Decke der Nissenhutte, die als Lazarett dient, was darauf hindeutet, dass es wahrscheinlich Weihnachtszeit ist. |
.jpg) |
Deutsche Kriegsgefangene flicken 1945 in der Schneiderei eines Kriegsgefangenenlagers in Großbritannien Kleidung. Rechts im Bild hängen Anzuge. Ein Mann bedient eine Nähmaschine. An der Ruckwand der als Schneiderei genutzten Nissenhutte ist ein U-Boot-Gemälde zu sehen. |
|
Deutsche Kriegsgefangene lauschen 1945 einem Konzert einiger ihrer Mitgefangenen auf der Buhne der Erholungshutte eines Kriegsgefangenenlagers irgendwo in Großbritannien. Die Buhne ist mit einem Proszeniumbogen versehen, und die Musiker werden von Bannern mit den Buchstaben „PH“ flankiert. Zu den Instrumenten gehören Gitarre, Akkordeon, Klavier und zwei Geigen. Der Hintergrund ist mit Foliensternen verziert, und der Saal ist mit Tannenzweigen geschmuckt, was vermutlich auf die Weihnachtszeit schließen lässt. |
|
Deutsche Kriegsgefangene helfen einem Bauern bei der Ernte seiner Steckruben auf einer Farm in der Nähe ihres Kriegsgefangenenlagers irgendwo in Großbritannien im Jahr 1945. Man sieht den Bauern, wie er seinen von Pferden gezogenen Pflug durch den Schlamm lenkt. |
|
Ein Bauer spricht mit deutschen Kriegsgefangenen, die 1945 auf seinem Bauernhof in der Nähe des Kriegsgefangenenlagers irgendwo in Großbritannien arbeiten. Neben dem Bauern stehen zwei Pferde. Die Kriegsgefangenen tragen Gummistulpen uber ihren Stiefeln, um ihre Beine und Fuße vor dem Schlamm zu schutzen. Ein dritter Kriegsgefangener steht links vom Bauern. |
|
Ein allgemeiner Blick auf ein Zeltlager fur Kriegsgefangene irgendwo in Großbritannien, 1945. Mehrere deutsche Kriegsgefangene sind auf den Wegen zwischen den Zelten zu sehen. In der Ferne sind die Nissenhutten des restlichen Lagers gerade noch zu erkennen. |