Adenauer kehrt nach Verhandlungen uber die Freilassung der letzten Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion nach Köln zuruck, 1955
Alte Erinnerungen

Adenauer kehrt nach Verhandlungen uber die Freilassung der letzten Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion nach Köln zuruck, 1955

Adenauer kehrte 1955 nach Köln zuruck, nachdem er die Freilassung der letzten 10.000 Kriegsgefangenen ausgehandelt hatte.

Die Mutter eines Gefangenen dankt Konrad Adenauer nach seiner Ruckkehr aus Moskau am 14. September 1955. Adenauer hatte bis Ende des Jahres die Verhandlungen uber die Freilassung von 15.000 deutschen Zivilisten und Kriegsgefangenen nach Deutschland abgeschlossen. Konrad Adenauer verhandelte persönlich mit der sowjetischen Regierung, was ihm einen enormen Popularitätsschub bescherte und Bilder wie dieses hervorbrachte.

Die Veranstaltung, bei der dieses beruhmte Foto aufgenommen wurde, ist Teil der sogenannten „Heimkehr der Zehntausend“, da es sich um die letzten deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion handelte, die freigelassen wurden.

Die Ruckkehr der deutschen Kriegsgefangenen war Teil einer sowjetischen Kampagne zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Westdeutschland, die im Ostblock und in der Sowjetunion selbst auf große Ablehnung stieß.

Im Zweiten Weltkrieg gerieten etwa drei Millionen deutsche Kriegsgefangene in die Sowjetunion, die meisten davon während der großen Vorstöße der Roten Armee im letzten Kriegsjahr.

Die Kriegsgefangenen wurden als Zwangsarbeiter in der sowjetischen Kriegswirtschaft und beim Wiederaufbau nach dem Krieg eingesetzt. Bis 1950 wurden fast alle freigelassen.

1956 kehrte der letzte uberlebende deutsche Kriegsgefangene aus der UdSSR nach Hause zuruck. Sowjetischen Aufzeichnungen zufolge starben 381.067 deutsche Kriegsgefangene der Wehrmacht in NKWD-Lagern (356.700 deutsche Staatsangehörige und 24.367 aus anderen Ländern).

Der deutsche Historiker Rudiger Overmans hält es fur durchaus plausibel, wenn auch nicht beweisbar, dass eine Million Menschen in sowjetischer Gefangenschaft umkamen. Er glaubt, dass sich unter den als vermisst gemeldeten Männern auch Männer befanden, die tatsächlich als Kriegsgefangene umkamen.

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